The Doom of Kyralia
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 1. Die Säuberung

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Akkarin
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1. Die Säuberung _
BeitragThema: 1. Die Säuberung   1. Die Säuberung EmptySa Jun 04, 2011 6:31 pm

In Imardin, so heißt es, habe der Wind eine Seele und pfeife heulend durch die schmalen Straßen der Stadt, weil das, was er dort finde, ihn mit Trauer erfülle. Am Tag der Säuberung heulte der Wind durch die schwankenden Masten der Schiffe im Hafen, peitschte durch das Westtor und schrie die Gassen hinunter. Dann verstummte er plötzlich, bis nur noch ein Wimmern zu hören war, als seien ihm die zerfetzten Seelen, die ihm entlang des Weges begegneten, eine unerträgliche Qual.

So zumindest empfand es Sonea. Als sie abermals von einem eisigen WIndstoß erfasst wurde, schlang sie die Arme um sich und hüllte sich fester in ihren abgetragenen Mantel. Mit ärgerlich gerunzelter Stirn sah sie zu Boden. Schmutziger Schneematsch schwappte ihr bei jedem Schritt über die Füße. Die Lappen, die sie in ihre viel zu großen Stiefel gestopft hatte, hatten sich bereits mit Wasser voll gesogen, und ihre Zehen schmerzten vor Kälte.

Dann nahm sie aus dem Augenwinkel eine plötzliche Bewegung zu ihrer Rechten wahr und machte einen Schritt zur Seite, als ein Mann mit wirrem, grauem Haar aus einer kleinen Seitenstraße gepoltert kam und auf die Knie fiel. Sonea blieb stehen und hielt ihm die Hand hin, aber der Alte schien sie gar nicht zu bemerken. Mühsam rappelte er sich hoch und schloss sich den Menschen an, die die Straße entlangzogen.

Seufzend hielt Sonea Ausschau, so gut es eben ging, ohne ihr von einer großen Kapuze verborgenes Gesicht den Blicken anderer zu enthüllen. An der Einmündung der Gasse war ein Wachsoldat postiert. Mit einem hämischen Grinsen beobachtete er die kleine Gruppe am unteren Ende der Straße. Sonea sah ihn mit schmalen Augen an, aber als er sich in ihre Richtung drehte, wandte sie hastig den Blick ab.

Zur Hölle mit den Wachen, dachte sie. Mögen sie alle giftige Faren in ihren Stiefeln finden. Mit einem Anflug von schlechtem Gewissen dachte sie an einige der freundlicheren Wachen, aber sie war nicht in der Stimmung, Ausnahmen zu machen.

Inzwischen hatte sie die kleine Gruppe schlurfender, gebeugter Gestalten erreicht und folgte ihnen auf eine breitere Durchgangsstraße. Die Straße war zu beiden Seiten von zwei- bis dreigeschossigen Gebäuden gesäumt. In den Fenstern der oberen Stockwerke reihte sich ein Gesicht an das andere. In einem Fenster entdeckte Sonea einen gut gekleideten Mann, der einen kleinen Jungen auf dem Arm hielt, damit er die Menschen unten auf der Straße sehen konnte. Der Mann rümpfte angeekelt die Nase, und der Junge schnitt eine Grimasse, als hätte er in einen faulen Apfel gebissen.

Sonea blickte wütend zu den beiden hinauf. Die würden nicht mehr so aufgeblasen dreinschauen, wenn ich ihnen einen Stein durchs Fenster werfen würde. Sie sah sich halbherzig um, aber falls irgendwo Steine herumlagen, waren sie unter dem Schneemastsch gut verborgen.
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1. Die Säuberung _
BeitragThema: Re: 1. Die Säuberung   1. Die Säuberung EmptySa Jun 04, 2011 6:47 pm

Einige Schritte vor ihr standen zwei Wachen an der Mündung einer kleinen Gasse. Angetan mit steifen Mänteln aus gekochtem Leder und eisernen Helmen, sahen sie so aus, als wögen sie gut und gern doppelt so viel wie die Bettler, die sie beobachteten. Sie hielten Holzschilde in den Händen, und an ihrer Hüfte hingen Kebin - Eisenstangem, die als Schlagstöcke benutzt wurden. Allerdings war direkt über dem Griff zusätzlich noch ein Haken angebracht, um einem Angreifer damit das Messer zu entwinden. Sonea senkte den Blick und ging an den beiden Männern vorbei.

"...sollen sie von den anderen abschneiden, bevor sie den Platz erreichen", sagte einer der Wachmänner soeben. "Es sind ungefähr zwanzig. Der Anführer der Bande ist ein großer Kerl. Hat eine Narbe am Hals und..."

Soneas Herz setzte einen Schlag aus. Wa es möglich...?
Einige Meter hinter den Wachen schlüpfte Sonea in einen Hauseingang und drehte den Kopf, um noch einmal verstohlen zu den beiden Männern hinüberzusehen. Dann zuckte sie heftig zusammen. Zwei dunkle Augen blickten ihr aus dem Flur entgegen.

Eine Frau starrte sie mit vor Überraschung geweiteten Augen an. Sonea wich einen Schritt zurück. Auch die Fremde zog sich zurück, dann lächelte sie, als Sonea kurz auflachte.
Nur ein Spiegelbild! Sonea streckte die Hand aus, und ihre Finger trafen auf ein blank poliertes Metallschild, das an der Wand befestigt war. In die Oberfläche waren Worte eingeritzt, aber sie wussste zu wenig über Buchstaben, um erkennen zu können, was dort geschrieben stand.

Sie begutchatete ihr Spiegelbild. Ein mageres Gesicht mit hohlen Wangen. Kurzes, dunkles Haar. Niemand hatte sie jemals hübsch genannt. Sie konnte noch immer als Junge durchgehen, wenn sie wollte. Ihre Tante meinte, sie käme mehr nach ihrer lang verstorbenen Mutter als nach ihrem Vater, aber Sonea hatte den Verdacht, dass Jonna einfach keine Ähnlichkeit mit ihrem verschwundenen Ehebruder erkennen wollte.

Sonea trat näher an die Metallplatte heran. Ihr Mutter war sehr schön gewesen. Vielleicht, wenn ich mir die Haare wachsen ließe, überlegte sie, und wenn ich etwas weiblichere Kleidung trüge...

...oh, spar dir die Mühe.
Mit einem selbstironischen Schnauber wandte sie sich ab, verärgert darüber, dass sie sich von solchen Fantasien hatte ablenken lassen.
"...vor ungefähr zwanzig Minuten", erklang in der Nähe eine Stimme. Sie erstarrte, als ihr wieder einfiel, warum sie in den Hauseingang getreten war.

"Und wo soll die Falle zuschnappen?"
"Keine Ahnung, Mol."
"Ah, da wäre ich gern dabei. Ich habe gesehen, was sie letztes Jahr mit Porlen gemacht haben, diese kleinen Bastarde. Es hat Wochen gedauert, bis der Ausschlag wieder weg war, und er konnte tagelang nicht richtig sehen. Ich frage mich, ob ... He! Das ist die falsche Richtung, Junge!"

Sonea ignorierte den Soldaten, denn sie wusste, dass er und sein Gefährte auf keinen Fall ihren Posten verlassen würden. Sie durften nicht riskieren, dass die Menschen auf der Straße sich ihre Unaufmerksamkeit zunutze machten und sich durch die Nebengasse davonstahlen. Sonea begann zu rennen und bahnte sich einen Weg durch die Menge, die jetzt immer dichter wurde. Von Zeit zu Zeit blieb sie stehen, um nach vertrauten Gesichtern Ausschau zu halten.

SIe zweifelte keinen Augenblick daran, von welcher Bande die Wachen gesprochen hatten. Die Geschichten darüber, was Harrins Jungen während der letzten Säuberung getan hatten, waren während des ganzen harten letzten Winters wieder und wieder erzählt worden.
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1. Die Säuberung _
BeitragThema: Re: 1. Die Säuberung   1. Die Säuberung EmptySa Jun 04, 2011 7:01 pm

Es hatte sie sehr erheitert, dass ihre alten Freunde immer noch ihren Schabernack trieben, obwohl sie ihrer Tante Recht geben musste, dass sie besser beraten war, sich von ihnen fern zu halten, denn sie brachten sich allzu oft in Schwierigkeiten. Jetzt sah es so aus, als planten die Wachen, sich an ihnen zu rächen.

Was nur beweist, dass Jonna Recht hat. Sonea lächelte grimmig. Sie würde mir eine schöne Tracht Prügel verpassen, wenn sie wüsste, was ich hier treibe, aber ich muss Harrin warnen. Wieder ließ sie den Blick über die Menge wandern. Ich will mich der Bande ja nicht wieder anschließen. Ich brauche nur irgendwo einen Späher zu finden - da!

In einem dunklen Hauseingang kauerte ein Junge, der seine Umgebung mit verdrossener Feindseeligkeit musterte und ständig von einer Straßenkreuzung zur anderen sah. Als sein Blick den ihren traf, hob Sonea die Hand, um sich die Kapuze tiefer ins Gesicht zu ziehen, und machte eine Bewegung mit den Fingern, die die meisten Menschen für äußerst unhöflich gehalten hätten. Die Augen des Jungen wurden schmal, und er antwortete ihr mit dem gleichen Zeichen.

Jetzt wusste sie, dass er tatsächlich ein Späher war, und ging weiter. Wenige Schritte von der Tür entfernt blieb sie stehen und tat so, als müsse sie sich ihren Stiefel neu binden.
"Zu wem gehörst du?", fragte er, ohne sie anzusehen.
"Zu niemandem."
"Du hast ein altes Zeichen benutzt."
"Ich war schon einige Zeit nicht mehr hier", erwiderte sie. "Ich möchte jemanden treffen."
Der Späher schnaute abfällig. "Und warum sollte ich dir glauben?"
"Ich habe früher mal Harrin gekannt", antwortete sie und richtete sie auf.

Der Junge dachte einen Moment lang nach, dann trat er aus dem Hauseingang und packte sie am Arm. "Dann wollen wir doch mal sehen, ob er sich an dich erinnert."
Soneas Herz setzte einen Schlag aus, als der Junge sie mitten in das Gedränge zerrte. Der Boden war rutschig, und sie wusste, dass sie der Länge nach hinschlagen würde, wenn sie versuchte, sich gegen den Späher zu wehren. Sie murmelte einen Fluch.

"Du brauchst mich nicht zu ihm zu bringen", erklärte sie. "Sag ihm einfach meinen Namen. Er wird wissen, dass ich ihm nichts Böses will."
Der Junge beachtete sie gar nicht. Die Wachsoldaten, an denen sie vorbeikamen, warfen ihnen argwöhnische Blicke zu. Sonea versuchte den Arm freizubekommen, aber der Junge war stärker als sie. Er zog sie in eine Nebenstraße.

"Hör mir zu", sagte sie. "Ich heiße Sonea. Er kennt mich. Und Cery kennt mich auch."
"Dann wirst du ja nichts dagegen haben, ihn wiederzusehen", zischte der Junge ihr über die Schulter hinweg zu.

In der Nebenstraße drängten sich die Menschen dicht an dicht, und sie schienen es alle sehr eilig zu haben. Sonea hielt sich an einem Laternenpfosten fest und zwang den Jungen so, stehen zu bleiben.
"Ich kann nicht mit dir gehen. Meine Tante wartet auf mich. Lass mich los..."

Die Menge hatte sich inzwischen auf das untere Ende der Straße zubewegt, und Sonea blickte stöhnend auf.
"Jonna wird mich umbringen."
EIne lange Reihe von Wachmännern bildete, mit hochgehaltenen Schilden, eine Kette quer über die Straße. Einige Jugendliche liefen vor ihnen auf und ab und riefen Beleidigungen und Schmähungen. Dann warf einer von ihnen einen kleinen Gegenstand nach den Soldaten.
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1. Die Säuberung _
BeitragThema: Re: 1. Die Säuberung   1. Die Säuberung EmptySa Jun 04, 2011 7:17 pm

Das Wurfgeschoss prallte von einem Schild ab und explodierte zu einer Wolke roten Staubs. Als die Wachen einige Schritte zurückwischen, brachen die Jungen und Mädchen in lauten Jubel aus.
Einige Schritte von ihnen entfernt entdeckte Sonea zwei vertraute Gestalten, beides Männer. Einer von ihnen hatte die Hände in die Hüften gestemmt und war größer und massiger, als Sonea es in Erinnerung gehabt hatte. In den vergangenen zwei Jahren hatte Harrin sein jungenhaftes Aussehen verloren, aber seine ganze Haltung sagte ihr, dass sich davon abgesehen wenig verändert hatte. Er war schon immer der unbestrittene Anführer der Bande gewesen und hatte sich, wenn nötig, schnell mit einem wohlplatzierten Fausthieb Respekt verschafft.

Der Junge neben ihm schien kaum mehr als halb so groß zu sein. Sonea konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Cery war, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, kaum gewachsen, und sie wusste, wie sehr ihn diese Tatsache ärgern musste. Trotz seiner zierlichen Gestalt hatte Cery bei der Bande jedoch stets beträchtliches Ansehen genossen, weil sein Vater für die "Diebe" gearbeitet hatte.

Als der Späher sie näher zu sich heranzog, sah sie, dass Cery einen Finger mit der Zunge befeuchtete, ihn in die Höhe hielt und dann nickte. Harrin rief einen Befehl. Seine Gefolgsleute zogen kleine Bündel aus ihren Kleidern hervor und warfen sie nach den Wachen. Eine rote Wolke erhob sich über den Schilden, und Sonea grinste, während die Männer zu fluchen oder vor Schmerz zu schreien begannen.

Dann trat aus einer Gasse hinter den Soldaten eine einzelne Gestalt auf die Straße hinaus. Sonea blickte auf, und das Blut gefror ihr in den Adern.
"Ein Magier!", keuchte sie.
Der Junge neben ihr sog scharf die Luft ein. Auch er hatte die in weite Roben gehüllte Gestalt gesehen. "He! Magier!", rief er. Sowohl die Jugendlichen als auch die Wachen wandten sich dem Neuankömmling zu.

Ein heißer Windschwall schlug ihnen entgegen, und sie taumelten rückwärts. Ein unangenehmer Geruch drang an Soneas Nase, und ihre Augen begannen zu brennen, als ihr der rote Staub ins Gesicht wehte. Dann flaute der Wind abrupt ab, und Stille kehrte ein.

Sonea rieb sich die Tränen aus den Augen und blickte blinzelnd zu Boden, weil sie hoffte, ein wenig sauberen Schnee zu finden, um das Brennen zu lindern. Der Boden um sie herum war von einer glatten Schlammschicht bedeckt, die keine Fußabdrücke aufwies. Aber das konnte nicht sein. Als ihr Blick sich klärte, sah sie, dass sich feine Linien durch den Schlamm zogen - Linien, die allesamt von den Füßen des Magiers ausgingen.

"Lauft!", brüllte Harrin. Im nächsten Moment sprangen die Jungen und Mädchen von den Wachen weg und rannten an Sonea vorbei. Der Späher stieß einen kurzen, schrillen Schrei aus und lief ihnen nach, wobei er Sonea hinter sich herzerrte.

Ihr Mund wurde trocken, als sie sah, dass sich am anderen Ende der Straße bereits eine weitere Reihe von Soldaten formiert hatte. Es war eine Falle! Und ich habe es fertig gebracht, mich zusammen mit Harrins Bande schnappen zu lassen!

Es blieb ihr nichts anderes übrig, als hinter dem Späher, der ihre Hand fest umklammert hielt, herzulaufen. Als sie sich den Wachen näherten, hoben die Mönner in Erwartung eines Kampfes ihre Schilde. Wenige Schritte von den Soldaten entfernt bogen die Jugendlichen in eine Gasse ein. Vor dem ersten der Häuser lagen zwei uniformierte Männer am Boden.
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1. Die Säuberung _
BeitragThema: Re: 1. Die Säuberung   1. Die Säuberung EmptyMo Jun 06, 2011 10:15 am

"In Deckung!", erklang eine laute, vertraute Stimme. Eine Hand packte sie und riss sie so plötzlich zu Boden, dass sie sich die Knie auf den Pflastersteinen aufschlug. Hinter ihr herrschte wilder Aufruhr, und als sie sich umdrehte, sah sie rudernde Arme und erhobene Schilde, die die schmale Lücke zwischen den Gebäuden ausfüllten. Eine Wolke roten Staubs umwogte die Kämpfenden.

"Sonea?"
Die Stimme klang vertraut und voller Erstaunen. Sie blickte auf und lächelte. Cery hockte neben ihr.
"Sie hat mir erzählt, die Wachen würden einen Hinterhalt planen", sagte der Späher.
Cery nickte. "Das wussten wir bereits." Langsam breitete sich ein Lächeln auf seinen Zügen aus, dann blickte er über sie hinweg zu den Soldaten hinüber, und das Lächeln verschwand. "Kommt. Es wird Zeit zu gehen!"

Er griff nach ihrer Hand, zog sie auf die Füße und führte sie zwischen den Jugendlichen hindurch, die die Wachen abermals mit Wurfgeschossen bombadierten. Plötzlich zuckte ein Lichtblitz auf und tauchte die Gasse in blendendes Weiß.
"Was war das?", stieß Sonea hervor. Sie blinzelte heftig, um das Bild von der schmalen Straße zu verscheuchen, das sich auf ihrer Netzhaut eingebrannt zu haben schien.

"Der Magier", zischte Cery.
"Lauft!", brüllte Harrin ganz in ihrer Nähe. Halb blind stolperte Sonea weiter. Sie stieß mit jemandem zusammen und fiel der Länge nach hin. Cery packte sie an den Armen, riss sie hoch und führte sie weiter.

Wenige Augenblicke später fand sich Sonea auf der Hauptstraße wieder. Die Mitglieder von Harrins Bande zogen sich die Kapuzen tief ins Gesicht und mischten sich unter die Menge. Sonea folgte ihrem Beispiel, und eine Weile gingen sie und Cery schweigend nebeneinander her. Dann erschien ein hochgewachsener Mann neben Cery und sah Sonea von der Seite an.

"He! Wen haben wir denn da!" Harrins Augen weiteten sich. "Sonea! Was machst du hier?"
Sie lächelte. "Ich lasse mich mal wieder von dir in Schwierigkeiten bringen, Harrin."
"Sie hat gehört, dass die Wachen einen Hinterhalt planten, und wollte uns warnen", erklärte Cery.
Harrin machte eine abschätzige Handbewegung. "Wir haben mit so etwas gerechner und uns voher einen Fluchtweg zurechtgelegt."
Sonea dachte an die Wachen, die am Eingang der Gasse gelegen hatten, und nickte. "Ich hätte wissen müssen, dass ihr nicht ahnungslos in die Falle tappen würdet."
"Also, wo hast du gesteckt? Wie lange ist das jetzt her? Es müssen Jahre sein..."
"Zwei Jahre. Wir haben im Nordviertel gelebt. Onkel Ranel hatte ein Zimmer in einem Bleibehaus bekommen."
"Die Miete in den Bleibehäusern soll himmelschreiend überhöht sein, wie ich gehört habe. Und alles kostet das Doppelte, nur weil man innerhalb der Stadtmauern lebt."
"Das stimmt, aber wir sind zurechtgekommen."
"Wie denn?", fragte Cery.
"Indem wir Schuhe und Kleider gelfickt haben."
Harrin nickte. "Deshalb haben wir dich solange nicht mehr gesehen."
Sonea lächelte. Deshalb und weil Jonna verhindern wollte, dass ich mich mit eurer Bande einlasse. Ihre Tante missbilligte Harrin und seine Freunde. Sehr sogar...

"Das klingt ja nich besonders aufregend", murmelte Cery. Sonea sah ihn an und stellte fest, dass er zwar in den letzten Jahren nicht viel gewachsen war, sein Gesicht jedoch das Jungenhafte verloren hatte. Er trug einen neuen Mantel, von dem lose Fäden herabbaumelten, wo er abgeschnitten worden war. Und wahrscheinlich waren in den Taschen und Beuteln im Futter Dietriche, Messer, allerlei Kinkerlitzchen und Süßigkeiten versteckt.
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1. Die Säuberung _
BeitragThema: Re: 1. Die Säuberung   1. Die Säuberung EmptyMo Jun 06, 2011 10:30 am

Sie hatte sich immer gefragt, was Cery wohl tun würde, wenn er seinen Diebereien entwachsen war.
"Im Bleibehaus war ich jedenfalls sicherer als bei euch", beschied sie ihn.
Cery Augen wurden schmal. "Jonnas Gerede."
Früher einmal hätten diese Worte ihr wehgetan. Jetzt lächelte sie nur. "Jonnas Gerede hat uns aus den Hüttensiedlungen rausgebracht."

"Also", fiel Harrin ihr ins Wort. "Wenn du ein Zimmer in einem Bleibehaus hast, warum bist du dann hier?"
Soneas Miene verdüsterte sich. "Der König vertreibt die Leute aus den Bleibehäusern", antwortete sie. "Er möchte nicht, dass so viele Menschen in einem einzigen Gebäude leben - angeblich weil es unsauber sei. Heute Morgen waren Soldaten da und haben uns rausgeworfen."

Harrin runzelte die Stirn und murmelte einen Fluch. Als sie sich zu Cery umdrehte, das sie, dass der neckende Ausdruck in seinen Augen erloschen war. Sie wandte den Blick ab, dankbar für das Verständnis der beiden, aber nicht getröstet.

Mit einem einzigen Wort aus dem Palast war ihr binnen eines Morgens alles genommen worden, wofür sie, ihre Tante und ihr Onkel gearbeitet hatten. Sie hatten nicht einmal Zeit gehabt, über die Konsequenzen dieses Ereignisses nachzudenken, als sie in aller Eile ihre Habe zusammengepackt hatten und im nächsten Moment schon auf die Straße hinausgezerrt worden waren.

"Wo sind Jonna und Ranel jetzt?", fragte Harrin.
"Sie haben mich vorgeschickt, um festzustellen, ob wir vielleicht ein Zimmer in unserem alten Haus bekommen können."
Cery sah sie direkt an. "Wenn du nichts findest, komm zu mir."
Sie nickte. "Danke."

Die Menge wogte langsam auf einen großen, gepflasterten Bereich zu. Dies war der Norplatz, auf dem jede Woche ein kleiner Markt abgehalten wurde. Sie und ihre Tante gingen regelmäßig dorthin - oder genauer gesagt, sie hatten es getan.

Inzwischen hatten sich mehrere hundert Menschen auf dem Platz eingefunden. Viele von ihnen gingen weiter durch die Nordtore, andere warteten in der Hoffnung, Freunde und Verwandte zu finden, bevor sie sich dem Chaos der Hüttenviertel überließen. Manche weigerten sich auch, sich von der Stelle zu rühren, bis man sie dazu zwang.

Cery und Harrin blieben am ummauerten Rand des kleinen Teichs in der Mitte des Marktplatzes stehen. Aus dem Wasser erhob sich eine Statue von König Kalpol. Der lange verstorbene Monarch war fast vierzig Jahre alt gewesen, als er die Bergbanditen in die Flucht geschlagen hatte, aber trotzdem wurde er als junger Mann dargestellt. Mit der rechten Hand schwang er ein Abbild seines berühmten juwelenbesetzten Schwert, und in der linken hielt er einen gleichermaßen kunstvollen Kelch.

Früher einmal hatte eine andere Statue an dieser Stelle gestanden, aber die war vor dreißig Jahren abgerissen worden. Im Laufe der Jahre hatte man verschiedene Statuen von König Terrel errichtet, aber bis auf eine einzige waren sie alle zerstört worden, und es hieß, dass selbst die eine noch existierende Statue, die geschützt hinter den Mauern des Palastes stand, schwer verunstaltet worden war. Trotz all der anderen Dinge, die er getan hatte, würden die Bürger von Imardin König Terrel stets als den Mann in Erinnerung behalten, der die alljährlichen Säuberungen begonnen hatte.
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BeitragThema: Re: 1. Die Säuberung   1. Die Säuberung EmptyMo Jun 06, 2011 10:46 am

Ihr Onkel hatte ihr die Geschichte viele Male erzählt. Vor dreißig Jahren hatten sich einflussreiche Mitglieder der Häuser darüber beschwert, dass die Straßen nicht sicher seien. Daraufhin hatte der König den Wachsoldaten den Befehl gegeben, alle Bettler aus der Stadt zu vertreiben, ebenso die Vagabunden und alle, die möglicherweise gegen das Gesetz verstoßen hatten. Voller Wut hatten die Stärksten der Verbannten sich zusammengetan und sich mit Waffen, die wohlhabenderen Schmuggler und Diebe beigesteuert hatten, gegen die Obrigkeit gewehrt. Der König, der sich plötzlich mit Straßenkämpfen und Aufständen konfrontiert sah, hatte sich Hilfe suchend an die Magiergilde gewandt.

Gegen Magie waren die Rebellen machtlos gewesen. Man hatte sie gefangen genommen oder aus der Stadt vertrieben, wo sie außerhalb der äußeren Mauern ihre Hütten errichteten, die dort bald ausgedehnte Siedlungen Siedlungen bildeten. Die Feste, mit denen die Häuser daraufhin die Austreibung der Habenichtse feierten, gefielen dem König so gut, dass er einen Entschluss traf: In Zukunft würde die Stadt jedes Jahr im Winter von Vagabunden gesäubert werden.

Als der alte König vor fünf Jahren gestorben war, hatten viele Menschen gehofft, dass die Säuberungen ein Ende nehmen würden, aber Terrels Sohn, König Merin, hatte die Tradition fortgesetzt. Als Sonea sich auf dem Marktplatz umsah, konnte sie sich kaum vorstellen, dass die gebrechlichen, kränkelnden Menschen um sie herum jemals eine Bedrohung darstellen könnten. Dann fiel ihr auf, dass sich einige Jungen um Harrin geschart hatten, die ihren Anführer erwartungsvoll beobachteten. Plötzlich krampfte sich ihr Magen vor Angst zusammen.

"Ich muss gehen", sagte sie.
"Nein, geh nicht", protestierte Cery. "Wir haben einander doch gerade erst wiedergefunden."
Sie schüttelte den Kopf. "Ich war schon viel zu lange weg. Jonna und Ranel sind vielleicht schon ausßerhalb der Stadtmauern."
"Dann steckt du ohnehin in Schwierigkeiten." Cery zuckte die Achseln. "Du hast immer noch Angst vor Jonnas Strafpredigten, wie?"

Sie warf ihm einen tadelnden Blick zu. Cery, den das nicht im Mindesten aus dem Gleichgewicht brachte, antwortete ihr mit einem Lächeln.
"Hier." Er drückte ihr etwas in die Hand. Es war ein kleines, in Papier gewickeltes Päckchen.
"Ist das das Zeug, mit dem ihr die Wachen bewerft?"

Cery nickte. "Papea-Staub", sagte er. "Brennt in den Augen und verursacht einen hübschen Ausschlag."
"Aber gegen Magier wird euch das nicht helfen."
Er grinste. "Einmal habe ich einen erwischt. Er hat mich nicht kommen sehen."
Sonea wollte Cery das Päckchen zurückgeben, aber dieser wehrte ab.
"Behalte es", sagte er. "Hier kann ich ohnehin nichts damit anfangen. Die Magier errichten immer eine Mauer."

Sonea schüttelte den Kopf. "Also werft ihr stattdessen mit Steinen? Warum spart ihr euch die Mühe nicht?"
"Es tut gut." Cery sah wieder zu der Straße hinüber, un seine Augen nahmen einen stählernen Grauton an. "Wenn wir es nicht täten, könnten wir genauso gut erklären, dass uns die Säuberungen nichts ausmachen. Wir dürfen uns nicht aus der Stadt vertreiben lassen, ohne zumindest irgendwie darauf zu reagieren, findest du nicht auch?"

Achselzuckend sah sie Harrins Jungen an. Ihre Augen leuchteten erwartungsvoll. Sonea war es immer sinnlos und töricht erschienen, die Magier mit irgendetwas zu bewerfen.
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BeitragThema: Re: 1. Die Säuberung   1. Die Säuberung EmptyDi Jun 07, 2011 11:00 am

"Aber ihr beide, du und Harrin, ihr kommt doch kaum je einmal in die Stadt", wandte sie ein.
"Trotzdem sollten wir es tun können, wenn wir wollen." Cery grinste. "Und die Säuberungen sind die einzige Gelegenheit, bei der wir Ärger machen können, ohne dass die Diebe ihre Nase in unsere Angelegenheiten stecken."
Sonea verdrehte die Augen. "Das ist es also."
"He! Gehen wir!", brüllte Harrin über das Lärmen der Menge hinweg.

Als seine Jungen sich mit lautem Gejohle in BEwegung setzte, sah Cery Sonea fragend an.
"komm mit", drängte er sie. "Das wird lustig."
Sonea schüttelte den Kopf.
"Du brauchst ja nicht mitzumachen. Sieh einfach nur zu", sagte er. "Danach komme ich mit die und sorge dafür, dass du ein Quartier findest."
"Aber..."
"Hier." Er steckte die Hand aus und knotete ihr Halstuch auf. Dann faltete er es zu einem Dreieck, legte es ihr um den Kopf und band es unter ihrem Kinn fest. "So, jetzt siehst du mehr wie ein Mädchen aus. Selbst wenn die Wachen auf die Idee kommen sollten, und zu jage - was sie niemals tun -, würden sie dich nicht für einen Unruhestifter halten. Hm." Er tätschelte ihre Wange. "Schon viel besser. Jetzt komm. Ich werde dich nicht noch einmal verschwinden lassen."

Sie seufzte. "Na schön."
Die Menge war angewachsen, und Harrins Bande drängte sich zwischen den Menschen hindurch nach vorn. Zu Soneas Überraschung stießen sie auf keinerlei Protest; niemans schien ihnen ihr ungestümes Verhalten zu verüberln. Stattdessen drückten ihr die Männer und Frauen, an denen sie vorbeikam, Steine und überreife Früchte in die Hand und flüsterten ihr Ermutigungen zu. Erregung stieg in ihr auf, als sie die erwartungsvollen Mienen der anderen sah. Vernünftige Leute wie ihre Tante und ihr Onkel hatten den Nordplatz bereits verlassen. Wer übrig geblieben war, wollte einen Kampf sehen - auch wenn er noch so sinnlos war.

Zum Rand hin wurde die Menschenmenge dünner. Wenn Sonea zur einen Seite blickte, konnte sie sehen, dass aus einer Nebenstraße immer noch Menschen auf den Platz strömten. Auf der anderen Seite erhoben sich die fernen Tore über der Menge. Und vor ihr...
Sonea hielt inne, und ihre Zuversicht löste sich in nichts auf. Cery ging weiter, aber sie trat einige Schritte zurück und blieb hinter einer älteren Frau stehen. Keine zwanzig Meter von ihnen entfernt hatten sich Magier zu einer Reihe aufgestellt.

Sie holte tief Luft und atmete langsam aus. Sie wusste, dass die Magier sich nicht von der Stelle bewegen würden. Sie würden die Menge ignorieren, bis sie soweit waren, sie vom Marktplatz zu vertreiben. Es gab keinen Grund, Angst zu haben.

Sonea schluckte und zwang sich, den Blick abzuwenden und nach ihren Gefährten Ausschau zu halten. Harrin, Cery und die anderen bewegten sich weiter vorwärts; inzwischen war ihre Gruppe deutlich kleiner geworden.
Schließlich wandte Sonea sich schaudernd wieder zu den Magiern um. Sie war ihnen noch nie zuvor so nahe gekommen, ebenso wenig, wie sie je eine Gelegenheit gehabt hatte, sie gründlicher zu betrachten.

Sie trugen eine Uniform: Roben mit weiten Ärmeln, die in der Taille mit einer Schärpe gegürtet wurden. Ihrem Onkel Ranel zufolge waren solche Kleider vor Jahrhunderten in Mode gewesen, aber heutzutage war es für gewöhnliche Menschen ein Verbrechen, sich zu kleiden wie ein Magier.
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1. Die Säuberung _
BeitragThema: Re: 1. Die Säuberung   1. Die Säuberung EmptyDi Jun 07, 2011 11:15 am

Es waren ausnahmslos Männer. Von ihrem Platz aus konnte sie insgesamt neun von ihnen zählen, die allein oder paarweise dastanden und einen Teil der Linie bildeten, von der sie wusste, dass sie den ganzen Marktplatz umfasste. Einige der Magier waren nicht älter als zwanzig, während andere uralt aussahen. Einer der Magier, die ihr am nächsten standen, war ein blonder Mann von etwa dreißig Jahren, und er war auf eine glatte, gepflegte Art und Weise attratktiv. Die anderen sahen überraschend gewöhnlich aus.

Aus den Augenwinkeln nahm sie eine abrupte Bewegung wahr und drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie Harrin den Arm hochriss. Ein Stein flog durch die Luft auf die Magier zu. Obwohl sie wusste, was geschehen würde, hielt Sonea den Atem an.

Der Stein prallte auf etwas Hartes, Unsichtbares und fiel zu Boden. Sonea stieß langsam die Luft aus, während immer mehr junge Leute Steine warfen. Einige der Magier blickten auf, um zu beobachten, wie die Wurfgeschosse gegen die Luft vor ihnen prasselten. Andere musterten ihre Angreifer nur kurz und wandten sich dann wieder ihren Gesprächen zu.

Sonea starrte die Stelle an, wo die Barriere der Magier hing. Sie konnte nichts sehen. Schließlich machte sie einen Schritt nach vorn, nahm einen der Klumpen aus ihrer Tasche, riss den Arm hoch und schleuderte ihr Wurfgeschoss mit aller Kraft durch die Luft. Es zerfiel, als es auf die unsichtbare Mauer traf, und einen Moment lang hing eine Staubwolke in der Luft.

Sie hörte hinter sich ein leises Kichern und drehte sich um. Die alte Frau grinste sie an.
"Ein guter Wurf", murmelte sie glucksend. "Zeig's ihnen. Mach weiter."
Sonea schob eine Hand in die Tasch und ertastete einen größeren Stein. Sie trat einige Schritte auf die Magier zu und lächelte. In ein paar Gesichtern spiegelte sich Ärger wieder. Sie schätzten es offensichtlich nicht, wenn man ihnen trotzte, aber irgendetwas hielt sie davon ab, den Kampf gegen die jungen Leute aufzunehmen.

Stimmen durchdrangen den Dunstschleier. Der gutaussehende Magier, blickte auf, dann wandte er sich wieder seinem Gefährten zu, einem alten Mann mit grau gesträhntem Haar.
"Jämmerliches Ungeziefer", höhnte er. "Wie lange müssen wir noch warten, bis wir sie verscheuchen können?"

Etwas in Soneas Magen krampfte sich zusammen, und sie umklammerte den Stein feter. Dann zog sie ihn aus der Tasche und wog sein Gewicht in der Hand. Ein ziemlich schwerer Stein. Sie drehte sich zu den Magiern um, griff nach ihrer Wut darüber, aus ihrem Heim vertrieben worden zu sein, griff nach ihrem tief verwurzeltem Hass auf die Magier und warf den Stein nach dem Mann, der gesprochen hatte. Sie verfolgte den Flug des Steins durch die Luft, und als er sich der Barriere der Magier näherte, legte sie ihre ganze Willenskraft in den einen Gedanken, dass der Stein den Schild durchdringen und sein Ziel treffen möge.

Blaues Licht kräuselte sich auf dem Schild und lief wie Wasser daran entlang. Dann krachte der Stein mit einem dumpfen Aufprall gegen die Schläfe des Magiers. Der Mann erstarrte und blickte ins Leere. Dann gabe die Knie unter ihm nach, und sein Gefährte trat vor, um ihn aufzufangen.

Sonea starrte den älteren Magier an, der seinen Gefährten vorsichtig auf den Boden bettete, mit weit geöffnetem Mund an. Das Geschrei der Menschen erstarb. Stille breitete sich wie Rauch in der Menge aus.

Dann wurden Rufe laut, als zwei weitere Magier herbeisprangen, um neben ihrem am Boden liegenden Gefährten in die Hocke zu gehen.
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